Die katholische Pfarrkirche Herz Jesu steht in der Kreuzgasse 20 in der Westnerwacht in der Altstadt von Regensburg.
Mit der Gründung eines Kirchenbauvereins am 21. April 1912 wurde die Entschlossenheit manifestiert, eine Kirche in der Westnerwacht von Regensburg zu bauen. Der Erste Weltkrieg und die folgende Währungsreform brachten die Pläne zum Stillstand. Erst 1924 konnten die Neubauideen weiter verfolgt werden. Nach einem unbefriedigenden Wettbewerb schuf der Thurn und Taxische Oberbaurat Carl Schad einen Plan, der allgemeine Zustimmung fand: Er löste geschickt das Problem, die Kirche nach Osten auszurichten, ohne dem ausladenden Gebäude in dem dicht besiedelten Gebiet viel bestehenden Wohnraum zu opfern.
Der Baubeginn war im Jahr 1928. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juli 1929 und am 23. November 1930 konnte die Kirche von Bischof Michael Buchberger als Herz-Jesu-Kirche geweiht werden.
Am 25. April 1945 beschädigen Bombenexplosionen im Umkreis das Dach und einige Fenster. Die Kirche wurde 1954 und 1993 renoviert. Der Einbau einer Altarinsel aus dem Jahr 1966 im vorderen Drittel des Kirchenschiffes und die daraus resultierende geänderte Aufstellung der Kirchenbänke nach Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden 1993 bei der Renovierung verändert.
Die spätexpressionistische Pfarrkirche ist eine dreischiffige Basilika in strenger Kubusform mit Satteldach mit einem eingezogenen Chor, der mit einem Walmdach überspannt ist. Der Raum erinnert an eine Kirche der Frühgotik. Die Gesamtlänge der Kirche ist 56,70 Meter, das Hauptschiff ist 14 Meter breit und 15 Meter hoch. Die Außenwände sind aus verputzten Ziegeln gefertigt, der unvollendete Südturm ist mit einer Hausteinverkleidung versehen.
Die kassettierte Decke ist mit Goldsternen aufgelichtet. Die Empore ruht auf drei Arkaden. Eine große und steile Spitzbogenarkade öffnet den Blick zum Hochaltar. Diesen und die darüber befindliche, monumentale Kreuzigungsgruppe aus Kiefersfelder Marmor entwarf Fürstin Margarethe von Thurn und Taxis und modellierte die seitlichen Reliefbilder im Stil des Expressionismus. Sie schuf auch die beiden Seitenaltarreliefs und die 14 Heiligenstatuen aus Terrakotta. Die vier Evangelistenstatuen des Hauptportals und die Engelsgruppe an der Empore stammen von dem Münchner Bildhauer Otto Straub. Das Holzkreuz an der Westwand des nördlichen Seitenschiffes stammt von Sebastian Osterrieder. Die Glasfenster wurden von Josef Oberberger entworfen.
Fotos:
Von Johanning - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32389045
Von Orgelputzer - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50432481